Sprechstunden Im Notfall
Qualität und Patientensicherheit

EndoProthetikZentrum Eisenach

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Dr. med. Gafar Ahmed

Chefarzt Orthopädie

Sprechstunden

Endoprothetik Sprechstunde (Chefarzt Dr. G. Ahmed)

Mo 8.30-11.00 Uhr und 12.00-14.00 Uhr

Fr 9.00-11.00 Uhr

Schultersprechstunde (Chefarzt Dr. G. Ahmed):

Mo 12.00-14.00

Arthroskopie-Sprechstunde (Oberarzt Dipl.-Med. Schlichter)

Di 12.00-14.00

Fußsprechstunde (Oberarzt A. Bahbouh):

Fr 12.00-14.00

BG-Sprechstunde

Mo., Di., Do., Fr. 8.30–12.00 Uhr

Nachkontrollsprechstunde

Di., Do., Fr. 12.00–14.00 Uhr

Anmeldung:

Zentraler Sprechstundenbereich

Tel. 03691 698-3046

Bitte beachten Sie, dass Sie für die Praxis von

Dr. med. E. George (MVZ)

Termine nur über die

Telefonnummer 03691/ 698 1830

vereinbaren können.

Die Zeit hinterlässt ihre Spuren – auch in unseren Gelenken. Der Gelenkverschleiß nimmt mit dem Alter häufig zu und verursacht Schmerzen in den Gelenken. Diese schränken die Beweglichkeit und damit oft auch die Lebensqualität der Betroffenen ein.

Wenn konservative Therapien nicht mehr greifen, kann der Gelenkersatz die Beweglichkeit der Gelenke wiederherstellen. In unserer zunehmend älter werdenden Gesellschaft spielt daher der Gelenkersatz eine wichtige Rolle.

Das EndoProthetikZentum am St. Georg Klinikum Eisenach ist ein zentraler Bestandteil der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie.

Qualität

Was ist ein EndoProthetikZentrum?

Seit 2012 können sich medizinische Einrichtungen als EPZ im Rahmen des EndoCert, einer unabhängigen Initiative der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie (DGOOC), zertifizieren lassen. Die Zertifizierung garantiert die ständige Überwachung der Strukturen und der Prozessqualität der Kliniken, was eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung und eine hohe Patientensicherheit in der Endoprothetik garantiert.

Patientensicherheit

Endoprothesenregister Deutschland EPRD:

Die Implantation eines künstlichen Gelenkersatzes gehört zu den häufigsten und erfolgreichsten Operationen der Medizin. Durch die Zusammenarbeit der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie (DGOOC), des AOK-Bundesverbandes, des Verbandes der Ersatzkrankenkassen e.V. und des Bundesverbandes Medizintechnologie e.V. (Prothesenhersteller) wurde das EPRD ins Leben gerufen. In diese Datenbank geben alle Beteiligten die Daten von implantierten Prothesen in Deutschland freiwillig und pseudonym ein. Seit 10 Jahren beteiligt sich die Eisenacher Klinik am EPRD.

Die gesammelten Daten erlauben:

  • Die Qualität der eingesetzten Implantate zu sichern und zu verbessern.
  • Die Patientensicherheit zu erhöhen.
  • Die Standzeiten der Implantate bis zur Wechseloperation zu überwachen.
  • Ursachen der Wechseloperationen oder des Misserfolges bei vorzeitigem Wechsel zu untersuchen.

Sie im Mittelpunkt

Verlauf Ihrer Behandlung

Ihre Vorstellung in der Sprechstunde

Ihre Behandlung bei uns beginnt mit der ersten Vorstellung in der Sprechstunde. Hier nehmen wir uns Zeit Ihren Beschwerden zuzuhören. Danach erfolgte eine gezielte körperliche Untersuchung und Ihre Röntgenbilder werden begutachtet und gegebenenfalls die Diagnostik komplettiert. Erst dann kann die Diagnose gestellt werden. Sie werden über die Therapiemöglichkeiten und die Alternativtherapien informiert und beraten sowie über deren Vor- und Nachteile aufgeklärt.

Ihre Operation

Sollten Sie sich zur Implantation einer Prothese entschieden haben, vereinbaren wir einen Termin zur Operationsvorbereitung und zur Operation. Auch ein Termin zur Aufnahme in der Rehabilitationseinrichtung wird durch die Mitarbeiterinnen unseres Sozialdienstes angefragt und terminiert. Nach der präoperativen Vorbereitung werden Sie am Operationstag aufgenommen. Nach der Operation verbringen sie einen Tag auf der Intermediate Care Station (IMC), hier werden Sie überwacht. Ca. 4 bis 6 Stunden nach der Operation, wenn der Kreislauf stabil ist und die Schmerzen erträglich sind, können Sie mit Hilfe das erste Mal sitzen und aufstehen.

Ihre Entlassung

Wir haben Entlasskriterien definiert. Wenn sie erfüllt sind, erfolgt die Entlassung. Möglicherweise dauert die stationäre Behandlung ca. 6 bis 7 Tage. Nach Ihrer Entlassung aus der Rehabilitationsklinik erfolgt Ihre Betreuung durch den Hausarzt oder Ihren Orthopäden. Eine erneute Wiedervorstellung bei uns ist jederzeit nach Terminvereinbarung möglich, bei Notfällen auch ohne vorherige Terminierung.

Entlasskriterien:

  • Es liegen trockene und reizlose Wundverhältnisse vor.
  • Die Entzündungswerte sind rückläufig.
  • Der Kreislauf ist stabil und die Blutwerte haben sich gebessert.
  • Sie benötigen kein Betäubungsmittel als Schmerzmedikament mehr.
  • Sie sind in der Lage mit der Gehhilfe bis 500 m zu gehen und unter Aufsicht die Treppe ein Stockwerk hoch und runter zu gehen.
  • Sie sind in der Lage, aus dem Bett aufzustehen und sich ins Bett zu legen.
  • Sie sind in der Lage, den Toilettengang zu bewältigen.

Gut zu wissen

Das Fast-Track-Konzept

Ihre Behandlung erfolgt nach dem Fast-Track-Konzepts. Dieses Konzept ist ein fachübergreifendes Konzept zur Optimierung der Abläufe bei der Implantation einer Prothese mit dem Ziel Schmerzen und Komplikationen durch eine schnellere Rehabilitation und Mobilisation zu minimieren. Durch das Konzept wird ebenso der Aufenthalt im Krankenhaus deutlich reduziert.

Die Bausteine des Fast-Track-Konzepts sind:

  • Patientenschulung und Krankengymnastik vor der Operation

  • Optimierung der Schmerzmitteleinnahme vor der Operation

  • Durchführung der Operation unter schonendem Narkoseverfahren

  • Durchführung der Operation durch die minimalinvasiven Operationstechniken

  • Lokale Infiltrationstherapie mit Anästhetika (LIA)

  • Schnellere postoperative Mobilisation der Patienten am Operationstag

  • Intensive Krankengymnastik unter optimierter Schmerztherapie
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Arthrose

Ursachen

Unter der Arthrose versteht man den Verschleiß und das Ausnutzen des Gelenkknorpels. Ähnlich, wie graue Haare und Gesichtsfalten, hinterlässt die Zeit ihre Spuren in unseren Gelenken. Durch die Entzündungsprozesse, die die Arthrose begleiten, entstehen Schmerzen, welche zusammen mit den Entzündungsreaktionen auch die benachbarten Strukturen, wie Bänder, Muskeln, Sehnen und Knochen, in Mitleidenschaft ziehen.

Die Arthrose kann alle Gelenke betreffen. Häufig sind hier Knie, Hüfte, Finger und die Wirbelsäule betroffen. Arthrose betrifft häufiger Frauen als Männern.

ARTHROSE

Einteilung


Primärarthrose

Diese Arthroseform betreffen meistens bei Patienten über 60 Jahre. Eine klare Ursache außer dem Alter, ist nicht bekannt. Bei dieser Arthroseform wird eine Vererbbarkeit vermutet.

Sekundärarthrose

Diese Form der Arthrose tritt meistens bei jüngeren Patienten auf, bei denen das Gelenk einen Vorschaden aufweist. Hierzu zählen Fehlstellung oder Fehlentwicklung, Überbelastung z.B. durch Übergewicht oder rezidivierende Mikrotraumen, chronische Erkrankungen, wie z. B. rheumatoide Arthritis, Alkoholabusus, Gicht oder die Einnahme schädlicher Medikamente.

ARTHROSE

Beschwerden in den betroffenen Gelenken

Im Frühstadium der Arthrose:

  • Anlaufschmerzen nach einer langen Ruhephase (morgige Schmerzen nach dem Aufstehen oder beim Aufstehen nach langem Sitzen)
  • Schmerzen nach langer und sehr starker Belastung
  • zeitweise stechende Schmerzen mit Ermüdung des Gelenkes
  • Die Schmerzen werden von langen beschwerdefreien Phasen unterbrochen.

Im Spätstadium bei fortschreitender Arthrose:

  • bewegungs- und belastungsabhängige Schmerzen mit deutlicher Einschränkung der Beweglichkeit
  • Ruheschmerzen und Dauerschmerzen
  • Die Gehstrecke wird immer kürzer
  • Dauereinnahme von Schmerzmitteln
  • Gefühl der Instabilität
  • Gelenkkrepitation (Knacken)
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Gut zu wissen

Nachweis der Arthrose

Damit die richtige Behandlung eingeleitet wird, müssen die Beschwerden, die körperliche Untersuchung und die Bildgebung im Einklang sein. Auch bei der körperlichen Untersuchung müssen die benachbarten Strukturen und Gelenke gründlich untersucht werden, da benachbarte Gelenke ähnliche Beschwerden verursachen können. Bei den Röntgenaufnahmen zeigen sich typische Arthrosezeichen. Manchmal werden zusätzlich spezielle Röntgenaufnahmen, MRT-Aufnahmen, CT-Aufnahmen und gar Gelenkinfiltrationen notwendig, um die Arthrose nachzuweisen. Erst nach Bestimmung des Arthrosegrades kann die Entscheidung über die Art und die Therapie getroffen werden.

Therapie der Arthrose

Konservative Therapie

Indikation zur konservativen Therapie

Die Indikation zur konservativen Therapie besteht:

  • bei beginnender oder mäßiger Arthrose mit leichten oder mittelgradigen Beschwerden
  • bei sehr hohem Operationsrisiko z. B bei äußerst kranken Patienten
  • bei Ablehnung der Operation durch den Patienten
Ziele der konservativen Therapie
  • Schmerzlinderung
  • Erhaltung bzw. Verbesserung der Beweglichkeit
  • Vermeiden von Kontrakturen
  • Vermeiden der Zunahme der Arthrose
  • Steigerung der Belastbarkeit
Methoden der konservativen Therapie

Als allgemeine Maßnahme gilt die Regulierung der Belastung und das Vermeiden von Überlastung sowie die Gewichtsreduzierung.

Die orthopädisch-technische Versorgung mit Gehhilfen und Pufferabsätzen können die Belastung reduzieren.

Physiotherapie, manuelle Therapie, Ergotherapie und physikalische Maßnahmen dienen der Verbesserung der Beweglichkeit und dem Vermeiden von Gelenkkontrakturen.

Diese Maßnahmen tragen durch Verbesserung der Funktion, Kräftigung und Dehnung der Muskeln und Sehnen zur Reduktion der Schmerzen bei.

Die medikamentöse Therapie spielt eine zentrale Rolle in der konservativen Therapie. So hilft die Einnahme von nichtsteroidalen Antiphlogistika (z. B. Ibuprofen, Celebrex, Arcoxia oder Voltaren) nicht nur gegen die Schmerzen, sondern auch zur Reduzierung der Entzündung und Reizung im Gelenk. Wenn solche Medikamente allein nicht ausreichend sind, kann zusätzlich auf reine Schmerzmedikation, wie Metamizol oder Opiate, zugegriffen werden.

Auch die lokale Gelenkinfiltration ist eine Möglichkeit der konservativen Therapie mit wissenschaftlich bewiesener Wirkung auf die Beschwerden. Auch Infiltrationen mit Hyaluronsäure oder Eigenblutplasma können helfen, allerdings liegt hier keine deutliche Evidenz für ihre Vorteile vor, die Krankenkassen übernehmen die Behandlungsform nicht.

Therapie der Arthrose

Operative Therapie

Gelenkerhaltend

Es bestehen eine Reihe von angeborenen oder mit der Zeit erworbenen Fehlstellungen und fokalen Schädigungen der Gelenken, die die Entstehung und das Fortschreiten der Arthrose begünstigen. Sie werden präarthrotische Deformitäten und fokale Schädigungen genannt. Eine rechtzeitige operative Behandlung solcher Vorschädigungen dient dem Gelenkerhalt und dem Verzögern oder Vermeiden der Implantation einer Prothese. Die fokalen Gelenkschädigungen können meistens arthroskopisch (Schlüssellochchirurgie) angegangen werden, gleichzeitig kann die Fehlstellung durch Osteotomien korrigiert werden.

Schultergelenk
  • Bei Impingementsyndrom (Engpasssyndrom) kann durch die arthroskopische Erweiterung des Schulterdaches behoben werden.
  • Bei den degenerativen oder traumatischen Rissen der Rotatorenmanschettensehnen steht die arthroskopische Sehnennaht zur Verfügung.
  • Bei traumatischem Riss des Labrum glenoidale (Gelenklippe) mit Schulterinstabilität erfolgt die Refixation des Labrums arthroskopisch.
Hüftgelenk
  • Bei der angeborenen Hüftdysplasie erfolgt die Korrekturosteotomie sowohl im Bereich der Pfanne als auch im Bereich des Oberschenkelkopfes.
  • Bei Morbus Perthes (kindliche Hüftkopfnekrose) kann eine Korrekturosteotomie sowohl im Bereich der Pfanne als auch im Bereich des Oberschenkelkopfes notwendig sein.
  • Bei der ECF (Verrutschen der Wachstumsfuge des Oberschenkelkopfes im Kindesalte) erfolgt zuerst die Fixation der Wachstumsfuge und zu späterer Zeit bei Notwendigkeit die Korrekturosteotomie des Oberschenkelkopfes.
  • Bei dem femoroacetabulären Impingementsyndrom (Engpasssyndrom des Hüftgelenkes) können arthroskopisch sowohl die Gelenklippe behandelt werden, als auch die Erweiterung des Gelenkes durch Abtragen von pathologischen Knochen im Bereich des Kopfes erfolgen.
Kniegelenk
  • Bei Genu varum et valgum (O- und X-Beine) ist eine Korrekturosteotomie hilfreich.
  • Bei lokal begrenzten fokalen Knorpelschäden können arthroskopische Maßnahmen, wie Mirkofrakturierung, Transplantation von Knorpel-Knochenzylindern oder gar Transplantation von angezüchtetem Knorpel (MACI) erfolgen.
  • Bei degenerativen Meniskusläsionen kann der gerissene Anteil arthroskopisch entfernt und bei traumatischen Meniskusrissen, wenn möglich, eine Meniskusnaht vollzogen werden.
  • Bei Kreuzbandrissen müssen die Kreuzbänder zum Erhalt der Gelenkstabilität durch Sehnen ersetzt werden.
  • Bei rezidivierenden Luxationen der Kniescheibe oder Funktionsstörung, muss die Rekonstruktion des Halteapparates der Kniescheibe vorgenommen werden.

Gelenkersatz

Ziel der Endoprothetik ist die Wiederherstellung des Gelenkes in die ursprüngliche Form vor der Arthrose. Die Endoprothetik durchläuft in den letzten 50 Jahren eine enorme Entwicklung. Dank des technischen Fortschrittes konnten viele Probleme gelöst und viele Schwächen verbessert werden. So haben sich Instrumente, Prothesenmaterialien, Prothesendesign, zementierte Techniken, operative Zugänge und Operationstechniken verfeinert. Seit mehr als 30 Jahren gilt der Gelenkersatz als die erfolgreiche und zufriedenstellende Operation im Bereich der orthopädischen Chirurgie. Durch die Operation gewinnen die Patienten enorm an Lebensqualität und können meistens schnell einen großen Teil ihrer vorherigen Aktivitäten wiedererlangen, dies erklärt die ca. 400.000 Implantationen pro Jahr in Deutschland.


Der Schultergelenkersatz

Das Schultergelenk lebt von der Rotatorenmanschette (den umgebenden Schultermuskeln und deren Sehnen). Damit eine Prothese bewegt werden kann, braucht man intakte Muskeln. Mit einer Schulterprothese sollen die alltäglichen, im Leben benötigten Bewegungen wiederhergestellt werden. Hier sind Tätigkeiten gemeint wie die Hand zum Mund zum Essen zu führen oder bei der Körperpflege und Hygiene den Arm drehen zu können. Mit den zwei Arten der Schulterprothesen, die zur Verfügung stehen, erzielt man hier gute Ergebnisse.

Anatomische Schulterprothese:

Diese Prothese setzt voraus, dass die Rotatorenmanschette intakt ist. Sie folgt in ihrem Bau der normalen Anatomie in der Schulter.

Inverse Schulterprothese (die umgekehrte Prothese):

Bei irreparablem Schaden der Rotatorenmanschette umgeht man den Verlust der Rotatorenmanschette durch das Nutzen der Kraft des Deltamuskels, indem die Prothese umgekehrt der Schulteranatomie eingesetzt wird. Wo sich die ursprüngliche Pfanne befand, wird ein Kopf eingesetzt und wo sich der ursprüngliche Kopf befand, wird die Pfanne eingesetzt.

Der Kniegelenkersatz

Sowohl in seinem Aufbau als auch in seiner Funktion ist das Kniegelenk komplex und kompliziert. Das Kniegelenk besteht aus drei Gelenkteilen. Dem medialen Kompartiment (Innengelenkanteil), dem lateralen Kompartiment (Außengelenkanteil) und dem femoropatellaren Kompartiment (der Anteil zwischen der Kniescheibe und den Femurrollen). Die Stabilität wird durch vier Bänder, die Seitenbände und Kreuzbände, gesichert. Eine zentrale Rolle für die Funktion spielt die Kniescheibe mit ihrer Fixation an zwei Sehnen.

Die Kinematisch Alignment-Operationstechnik:
Obwohl die meisten Menschen nie in ihrem Leben eine gerade Beinachse hätten, war in den letzten 50 Jahren das Ziel bei der Implantation einer Knieprothese eine bis auf weniger als 3° gerade Beinachse zu erreichen, um eine starke asymmetrische Abnutzung der Prothese zu vermeiden. Bei dieser Methode musste man das menschliche Kniegelenk an die Prothese anpassen, was in vielen Fällen eine Lockerung der Weichteile auf der Innen-oder Außenseite notwendig gemacht hat. Weil man hier die Anatomie nicht respektiert hat, führte dies bei einem Teil der Patienten zu Funktionsstörungen und Unzufriedenheit.

Da der Prothesenverschleiß durch die modernen Kunststoffe mehr und mehr eine untergeordnete Rolle spielt, werden die neuen Prothesen mittlerweile so konzipiert, dass sie das menschliche Knie nachahmen (z. B. Pivot-Knie). Dies erlaubt uns, nach dem Prinzip des kinematischen Alignment zu arbeiten, d. h. wir passen die Knieprothese an die Anatomie des Menschen an und bringen das Gelenk lediglich in die Situation vor der Entstehung der Arthrose zurück. Damit respektieren wir mehr und mehr die Anatomie, was eine gute Funktion und eine hohe Zufriedenheit der Patienten mit sich bringt.

Schlittenprothese (Teilprothese):
Die Schlittenprothese kann bei Teilverschleiß des Kniegelenkes bei intakten Bändern eingesetzt werden. Die Vorteile liegen auf der Hand, man ersetzt nur, was beschädigt ist, was eine exzellente Funktion garantiert.

Die Oberflächenersatzprothese (Knie-TEP):
Diese Art Prothese wird eingesetzt, wenn die Arthrose mehrere Teile des Gelenkes befallen hat. Dabei werden die Kreuzbänder komplett oder zum Teil entfernt. Eine Voraussetzung für die Implantation einer Oberflächenersatzprothese sind die gut erhaltenen und gut funktionierenden Seitenbänder.

Teilgekoppelte Prothese:
Diese Prothesenart hat einen Zapfen in der Mitte, welcher die Funktion der Kreuzbänder ersetzt und vor allem das Innenseitenband unterstützt, wenn dies schwach ist. Die Prothese wird immer mit einem Schaft zusammengebaut.

Die komplett gekoppelte Knieprothese (Scharnierprothese):

Die Scharnierprothese hat eine Scharnierachse in der Mitte, die die Prothesenteile miteinander verbindet. Sie ist bei dem Verlust der Kreuzbänder und den Seitenbändern indiziert, was meistens bei dem Revisionsfall der Fall ist. In seltenen Situationen (z. B. rheumatoide Arthritis) kann diese Prothese auch primär eingesetzt werden.

Der Hüftgelenkersatz

Die Erfolgsgeschichte des Gelenkersatzes ist die Hüftendoprothetik. Die Patientenzufriedenheit liegt bei über 95 % und die Standzeiten bei ca. 20 Jahren. Das ist das Ergebnis der guten Operationsplanung, der ausgereiften Prothesenfixationsprinzipien, der exzellenten Gleitpaarung mit kaum Abrieb, der Vielfalt des Prothesendesigns und der neuen gewebsschonenden Operationstechniken (minimalinvasive Zugänge). Die Hüftendoprothese kann abhängig von der Knochenqualität und Knochenquantität komplett zementiert, zementfrei ohne teilzementiert implantiert werden.

Die Pfanne:

Es werden in der Mehrheit zementfreie Titanpfannen mit einem Kunststoff-Inlay eingesetzt. Mittlerweile werden in Deutschland nur wenig zementierte Pfannen benutzt, dies kann bei schlechter Knochenqualität bei hochbetagten Patienten der Fall sein.

Die Schäfte:

Abhängig von der Knochenqualität und auch Knochenquantität können die Prothesenschäfte sowohl zementiert als auch zementfrei implantiert werden. Die klinischen Studien sowie die Registerdaten zeigen, dass es bei älteren Patienten (Frauen ab 75 Jahren und Männer ab 80 Jahren) zu wenigen Komplikationen kommt (intra- oder postoperative Frakturen, aseptische Lockerung), wenn der Schaft zementiert wird, da die Knochenqualität in dieser Altersklasse durch die Osteoporose abnimmt. Die zementierten Schäfte sind die am längsten untersucht und weisen sehr gute Standzeiten auf.

Zementfreie Schäfte:
Bei guter Knochenqualität werden die zementfreien Schäfte stabil in den Knochen implantiert. Sie sind ausschließlich aus Titan und mit Stoffen beschichtet, die das Anwachsen der Knochen an die Prothese begünstigen, sodass diese Schäfte innerhalb von 3 Monaten mit dem Knochen fest verbunden werden. Die sogenannten Standard zementfreien Schäfte haben auch eine Standzeit von bis zu 20 Jahren.

Kurzschäfte:
Die Kurzschäfte sind die jüngsten und modernen Implantate, die mittlerweile auch seit 20 Jahren auf dem Markt sind und machen 13 % aller implantierten Schäfte in Deutschland aus. Sie haben den Vorteil, dass sie knochensparend sind und gewebeschonend durch die minimalinvasiven Zugänge exzellent implantiert werden können.

Die Gleitpaarung:

Der Abrieb der Gelenkgleitpartner ist ursächlich für die Lockerung der Prothesen. Durch die modernen Kunststoffinlays zusammen mit den Keramikköpfen, konnte dieser Abrieb in den letzten Jahren bis zur Vernachlässigung reduziert werden. Diese Gleitpaarung hat sich in den letzten Jahren durchgesetzt und macht im Moment 80 % der benutzten Gleitpaarung in Deutschland aus.

Gut zu wissen

minimalinvasive Zugänge

Minimalinvasiv bedeutet nicht nur ein kurzer Hautschnitt, vielmehr spielt sich die Minimalinvasivität unter der Haut ab. Hier werden die anatomischen Muskellücken benutzt, um zum Hüftgelenk zu gelangen. Man braucht nicht mehr die Sehnen von den Knochen abzutragen, wie es damals durch den lateralen Zugang notwendig war. Die wissenschaftlichen Studien attestieren die gewebeschonenden Zugänge einer besseren Funktion in den ersten 6 Monaten, schnelle Rehabilitation, weniger Blutverlust und weniger Schmerzen und Schmerzmittelverbrauch.

Im nicht lebensbedrohlichen Krankheitsfall ist Ihr Hausarzt für Sie da.

Ist Ihr Hausarzt nicht zu erreichen, steht Ihnen der Kassenärztliche Notdienst unter der zentralen, kostenfreien Tel. 116 117 zur Verfügung. Der Behandlungsraum befindet sich neben der Notfallaufnahme im St. Georg Klinikum Eisenach.

Lebensbedrohliche Notfälle werden in der Notfallaufnahme behandelt. Notruf 112!

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